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plattenkritik

from autumn to ashes : the fiction we live
bereits erschienen (vagrant/sore point records/cargo)

man spricht screamo-emo! "from autumn to ashes" bringen ihre zweite lp heraus und wie schon seit drei jahren werden auch hier die saiten meist eher unsanft gestreichelt sowie die kehle eher zum schreien als zum flüstern genutzt. sicher handelt es sich beim zweiten album von fata aufgrund des immensen anteils an metalcore und shoutertum um kein sehr revolver-kompatibles album. an mancher stelle schleichen sich in "the fiction we live" jedoch klänge ein, die eine besprechung auf dieser plattform rechtfertigen könnten. setzen doublebase und metalriffs vorübergehend aus, brechen nämlich liebliche popsongs durch den dicken teer, wie die blume im vorspann von "löwenzahn". vorbei ist es kurzzeitig mit den deftigen songs im stil von "thursday" oder "boy sets fire". akkustikgitarren und klavierarrangements haben vorübergehend das sagen. "autumns monologue" sorgt für kontrast durch frauengesang und man könnte meinen, kristin hersh hätte einen gastauftritt. ähnlich poppig verhält es sich im titelgebenden lied, welches als antwortsong auf "autumns monologue" gemeint ist. dieser klingt wie etwas rughiges von primal scream. ganz ohne geschrei kommt auch der song "i´m the best at ruining my life" aus, trägt dabei jedoch ein deutlich indie-rockigeres gewand. ansonsten schreit sich shouter ben perri zu den hardcorelastigen alternative-rock-songs leib und seele aus dem rachen, während der drummer (!) frank mark für die melodischeren gesangsparts verantwortlich ist. dabei schreiben beide sänger ihre texte zum gleichen thema unabhängig voneinander und singen sie gleichzeitig, um verschiedene betrachtungsweisen zu thematisieren. man merkt, fata sind sowohl musikalisch als auch textlich um vielseitigkeit bemüht. am besten können sie allerdings dieses screamo-emo-ding. denn hier spielen sie im vergleich zu den doch eher unspektakulären popsongs ganz oben mit. für mich neben "thursday" das beste, was in dieser niesche momentan zu bekommen ist.
(mw)