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plattenkritik

fuck buttons : colours move
bereits erschienen, (12" vinyl – atp recordings)

was macht "colours move" eigentlich zu solch einem coolen song? das sägeblattähnliche grundgeräusch des tracks, mit der monotonie eines dudelsacks und der sympathie von baustellenlärm zieht sich fast neun minuten durch den song, ohne ein einzigs mal die tonart zu ändern. hinzu gesellen sich beats, die von auf schrott trommelden hippies gespielt sein könnten, affenartiges gejaule und unerträglich übersteuertes gekreische. unterm strich handelt es sich hier also um krach. da das ganze jedoch eine schräge ästhetik besitzt, die brian eno nicht besser hätte auf vinyl bannen können, ist man schnell besessen von diesem lärm. die ebenfalls mehr als acht minuten lange b-seite "sweet love for planet earth" präsentiert sich im remix von andrew weatherall ein wenig eingängiger, vertraut aber trotzdem auf sägende klangteppiche, die auf gummibandlangen melodien aufbauen. weatherall arbeitete bereits anfang der neunziger mit innovativen bands zusammen, von denen sich in "fuck buttons" nur das beste zu vereinen scheint. und zwar die coolness von "the happy mondays", die reife von "new order", der hang zur soundwall von "my bloody valentine" und die catchyness und klangtiefe von "primal scream". was gibt es schöneres?

(mike witschi)