plattenkritik
good life : help wanted nights omaha und deren vorzeige-kollektiv saddle creek hat noch immer das herz an der richtigen stelle. besonders tim casher stellt dies jüngst mit der neuen veröffentlichung von the good life unter beweis. mit einer herzerwärmenden ruhe erzählt er hier zehn geschichten von verlust, leiden und neubeginn. liebevolle melodien mit zurückhaltender aber bestimmender instrumentierung schwanken zwischen springsteen, malkmus und adorables nachfolgeband polak. die im studio der mogis-brüder produzierten songs leben vom saddle-creek-typischen countrysound à la bright eyes und dem setzen von songakzenten durch kleine spielereien wie kirchenorgeln, gitarrenhall und verwaschenen drumsounds. vor allem die direkte umsetzung niedlicher ideen und die bescheidenheit in der produktion stehen dem album gut zu gesicht. trotzdem merkt man, dass the good life sowohl ihre musik als auch den hörer sehr ernst nehmen. das vierte album von the good life help wanted nights ist eine warme, scharfsinnige und ehrliche platte, an der niemand vorbeikommt, der tim kashers rauhe stimme und sein gespür für melodien zu schätzen weiß. (mike witschi)
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