good
shoes : think before you speak
v.ö.: 19.03.07 (brille/labels)
so
wie good shoes klingt derzeit jede zweite indie-band aus grossbritanien.
exaltiert interpretierter garagen-punk allein macht den britischen
vorstadt/kleinstadtjungen nicht zum musikstar und deshalb haben
good shoes nachgedacht, bevor sie ihre juvenilen naseweisheiten
in den ring werfen. zum beispiel versuchen sie gar nicht erst mit
renommierten referenzen den sound zu rechtfertigen, der quasi eine
popversion des punk liefert, wie einst the jam. nein, sie suchen
nicht das vorbild in legenden, sondern den vergleich mit zeitgenössischen
vertretern der musikszene, die nur eine handbreit über eigener
augenhöhe spielen. bloß um irgendwas zu sagen, seien
hier maximo park und arctic monkeys als eckpfeiler genannt, wichtiger
ist tatsächlich die ‘second hand’ attitüde
und dass sich eine junge generation von musikern nicht mehr schämt,
keine ahnung vom backkatalog ihrer großen brüder zu haben.
das ist rebellischer als punk, der sich immer noch auf die alten
ideale von the clash und co beruft.
eine weitere eigenart dieser aus dem boden sprießenden kultur
von early-twen-bands, vorzugsweise aus dem süden englands,
ist der tagebuchcharakter der songs ("often about resisting
teenage apathy in suburbia”), welcher, ganz auf blog-art,
idendifizierungsmöglichkeiten für massen gleichermaßen
selbstreflektierter, fanatischer fans bietet. die good shoes funktionieren
hier in ähnlich wortgewandter art und weise wie ihr kollege
jamie t, dessen texte hymnengleich auswendig gelernt und mitgegrölt
werden. allein schon deshalb wird den good shoes bei uns nicht selbiger
hype wie in GB widerfahren, aber wer cockney speckgesang zu hüftzuckenden,
knackigen songs mag, anglophil veranlagt ist und obendrein eventuell
noch londons stadtteil morden kennt und sich genauso wie ich darüber
freut, dass dieser northern line endstation endlich ein lied gewidmet
wird, der kann ganz unbeschwert zu "small town girl”
dahergeschwoft kommen und zum kenaum originellen, aber um so gewitzter
"all in my head” seine wahre freude haben.
(ww)
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