hallelujah
the hills : collective psychosis begone
bereits erschienen, (misra/bb*island)
sie
haben ihren namen dem titel einer amerikanischen undergroundkomödie
der 60er entnommen, und irgendwie passt das genre film zu ihrer
musik: "hallelujah the hills" klingen nach der rauhen
romantik eines westerns mit imposanten wüstenlandschaften,
nach schwülstigen reden des präsidenten bevor er das flugzeug
besteigt und die welt rettet, nach schickalsbehafteten autofahrten
im roadmovie und verhängnisvollen poolparties in teenager-tragödien.
die sechs bandmitglieder aus boston vertonen ihre filmreifen ideen
mit einem satten gitarrensound und füllen diesen wahlweise
mit trompete, cello, melodica und synthesizer auf. dazu singen sie
häufig im chor, was ihrem pathos-pop einen leicht hippiemäßigen
charakter verleiht, der aber nicht so aufdringlich wirkt wie bei
"polyphonic spree" und ähnlichen kommunen-bands.
eine gewisse musikalische verwandtschaft mit "broken social
scene" ist nicht von der hand zu weisen, nur ein bisschen
folkiger und mehr post-pop als post-rock. "collective psychosis
begone" klingt irgendwie typisch amerikanisch (gemeint ist
natürlich amerikanischer underground und nicht bruce springsteen),
präsentiert sich dabei aber sehr erfrischend und unkonventionell.
"hallelujah the hills" sind selbstbewusst genug, ihr
debutalbum mit einer knapp 7minütigen ballade und zugleich
dem schönsten song des albums zu beginnen: "sleeper agent
(just waking up)" braucht erst ein paar ruhige minuten zeit,
um sich dann in einer wundervoll schmachtenden apotheose zu entladen,
bei der einem die tränen in die augen schießen. der gleichnamige
song zum bandnamen wiederum ist geradliniger 4/4-rock, der eine
kneipenschlägerei von bud spencer begleiten könnte: viel
action und noch mehr humor. insgesamt ist "collective psychosis
begone" ein sehr ausgereiftes, spannendes und manchmal etwas
kitschiges folk-rock-album geworden, welches, wäre es filmmusik,
garantiert eine oscarnominierung bekäme.
(torben
deinert)
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