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plattenkritik

herztechnik : walk on air
bereits erschienen (schinderwies / broken silence)

graue novembertage machen nicht nur müde. nein, sie sind noch dazu ein klassischer auslöser für schlechte laune und winterdepressionen. wer kennt sie nicht, die hartnäckige novembererkältung, die mindestens bis weihnachten tief in den gliedern sitzt und nicht wieder abklingen will. die gegenmaßnahmen sehen alljährlich ähnlich aus: heiße bäder, wolldecken und lebkuchen. doch in diesem jahr ist alles anders, denn das regensburg/münchen-duo herztechnik hat ein musikalisches gegenmittel parat: „walk on air“.
gleich der erste song löst behagliche gemütlichkeit aus. egal wie dick die nebelschwaden draußen auch sein mögen und wie oft das wort nass–kalt die runde macht. mit ihren elektronisch angehauchten popmelodien verwandeln herztechik die müdigkeit in ein unbestimmt angenehmes wohlbefinden.
in den arrangements von oliver balk, der sich für sämtliche instrumente nebst programming verantwortlich zeigt, verflüchtigt sich die schlechte laune ob der reduzierten und mit viel Liebe zum detail angelegten melodischen linien. statt der clubssounds und e-gitarrenelemente - wie auf dem debutalbum „wasserliebe“ eingesetzt - kommen herztechik auf „walk on air“ weitestgehend mit akustischen gitarren, glockenspiel und streichern aus. die bezaubernde stimme von billie mayer klingt zudem noch wärmer und präsenter.
lange mussten wir auf das neue herztechnik album warten, gelohnt hat es sich. nach drei langen jahren können wir uns dieses jahr wieder einen ganzen winter lang in wohlbehagen suhlen.
bleibt einzig die hartnäckige erkältung. die können herztechnik zwar nicht verhindern, aber mit einem blick auf die webseite ihres feinen label schinderwies productions kann man auf der suche nach weiteren heilmitteln für die graue jahreszeit sehr schnell fündig werden.
(sz)