hexstatic
- when robots go bad
bereits erschienen, (ninja tune/rough trade)
man
soll über vielseitige alben ja nicht schimpfen. "hexstatic"
zum beispiel zeigen auf "when robots go bad" viele gesichter.
sie kennen sich mit breakdance aus den 80ern, black music aus den
90ern und synthiepop aus dem aktuellen jahrzehnt aus. demnach bedienen
sie sich auch der stilmittel elektronischer musik der letzten 30
jahre. das klingt dann manchmal nach "kraftwerk", teils
nach house und gelegentlich sogar nach minimalem techno. der opener
"red laser beam" eignet sich dafür, als grossraum-indierock-dj
sogar mal eine elektrische phase einzuleiten, ohne den gitarrenkids
zu nahe zu treten. zwischen "block rockin beats" von
den "chemical brothers" und "praise you"
von fatboy slim ist dieser elektro-rock-song zumindest bestens aufgehoben.
"roll over" bedient sich einer sphärischen und
hallhaltigen frauenstimme und schielt etwas richtung "massive
attack". "tokyo traffic" geht als purer elektro
für den tanzboden durch, und ist dabei sogar hippieparty-kompatibel.
"freak me" könnte glatt von "peaches"
sein, man müsste nur sämtliche sounds übersteuern.
ebenso grenzt "prom night party" nahe am electroclash.
diese vielschichtigkeit zieht sich durch das ganze album und ist
durchaus lobenswert. würde nur nicht der gesamteindruck dominieren,
dass die zwei kreativen köpfe aus dem hause "ninja tune"
nicht so recht wissen, was sie eigentlich wollen. kurz bevor der
funke in einem song wirklich überspringt, scheint die idee
eines jeden songs gebremst durch... ja durch was eigentlich? was
genau hält "robin brunson" und "stuart warren-hill"
eigentlich auf, die bässe mal ordentlich aufzuschrauben, den
gesang mal passend zum clashsound ins mikro rotzen zu lassen oder
die spuren mal aufs wesentliche zu reduzieren? ich glaube fast,
es ist die vernunft. "when robots go bad" ist wirklich
hörbar, aber ein einbruch im studio der musiker würde
"hexstatic" ganz gut tun. so drei bis fünf synthies
weniger, ein paar lehrstunden... bei sagen wir mal "justice"
oder "mr. oizo"... und das nächste album könnte
ein deftiger brocken werden.
(mike
witschi)
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