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plattenkritik

interpol - our love to admire
bereits erschienen (capitol / emi)

nach zwei alben waren interpol schon sowas wie eine ikone einer neuen dark-pop-wave-bewegung und waren maßgeblich dafür verantwortlich, das prägende bands wie chameleons, joy division oder echo & the bunnymen auch der jüngeren generation ein begriff wurden.

die welt lag ihnen zu füssen, der überbrodelnde ruhm fraß sich in die gemüter und fast hätte man sich getrennt, wechselte das label und tat sich in der veröffentlichung des dritten albums wahrlich schwer.

das album wird sperriger als die vorgäner,was die band ja schon oft ankündigte, aber schlechter? naja, das darf man so nicht sagen, aber depression und morbider tenor zieht ein und bildet nun endgültig die passende symbiose mit der musik.
allerdings, mehrmaliges hören, besonders auf die texte wirkt aber echt wunder und hilft das album zu verstehen. doch die meßlatte, die die beiden vorherigen alben anlegten, kann damit nicht übersprungen werden. ein wenig erinnert das ganze textlich an das meisterwerk von the cure ‚disintegration’. ein platte zum zuhören und nicht zum feiern, denn im grunde gibt es ja auch nichts zu feiern, oder?
wer sich mit frontmann paul banks mal näher unterhalten konnte, merkt schnell was da in ihm vorgeht und brodelt. einige journalisten zogen da ja schon parallelen zu ian curtis. ach herrje, da macht sich einer echt sorgen. mit ‚rest my chemistry’ haben interpol endlich ihr ‚where is my mind’ geschaffen und für ‚the heinrich maneuver’ sei ihnen schon mal gedankt. vielleicht musste dieses album einfach sein. einer single-auskoppelung hätte es dafür aber meiner meinung auch nicht bedurft. (benny ruess)