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plattenkritik

jackson united : western ballads
bereits veröffentlicht (sore point records/cargo)

der bandleader von "jackson" (seit einem rechtsstreit mit dem management von michael jackson inzwischen "jackson united") ist alles andere als ein unbeschriebenes blatt des rockbiz. chris shiflett war bereits gitarrist bei diversen formationen. die "foo fighters" z.b. hört man bereits im opener "lions roar" heraus. auf melodycorige klänge, wie er sie bei "no use for a name" oder "me first & the gimme gimme´s" erzeugte, verzichtet der seit dem 14ten lebensjahr aktive musiker gänzlich. das verwundert doppelt, da auch seine freunde und bandkollegen aus dem selben lager kommen und zuvor bei den genialen face to face punkrockten. statt also im alten genre zu versiffen, machten sich die drei jungen musiker gedanken über neues. was daraus entstand, mag für die college-rocker einen musikalischen fortschritt bedeuten, eingehörte indie-hasen wird dieses album jedoch eher ein müdes gähnen entlocken. als logische vergleichsreaktion müsste ein noisepop-geschichtliches brainstorming folgen. in diesem fall kriechen bandnamen wie sugar, the posies, the jesus & mary chain oder catherine wheel aus dem unterbewusstsein hervor. wenn es auf "western ballads" mal deftiger zugeht auch die ramones, social distortion oder irgendetwas anderes, was kurz nach "nevermind" released wurde und wofür es damals noch ernsthaft platz in den monatsprogrammen der clubs gab. dass in dieser musiksparte bereits alles gesagt wurde, mussten my vitriol bereits ein paar jahre zuvor feststellen. zu nahe sind die neunziger, als dass man jackson uniteds ambitionen als retro-liebhaber entschuldigen könnte. wert bekommt der langspieler erst, wenn dadurch vergangenheits-abgeneigten jungen erwachsenen gezeigt werden soll, was klangtechnisch so alles ging und geht. sollten bands wie jackson united tatsächlich jugendliche neugier wecken und auf namen wie bob mould oder bernard butler verweisen, streichel ich sie alle sanft und sage: weiter so!
(mw)