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plattenkritik

jake shillingford : written large
bereits erschienen, (exilphone/broken silence)

erst letztes jahr gab es von "my life story" zwei famose compilations. eine best of und eine b-seiten- und raritäten-sammlung. beide sollten die re-union der band nach jahren der trennung feiern. aber anstatt eines neuen albums der band erscheint nun mit "written large" das erste richtige solo-album des sängers jake shillingford.
hatte er sich mit seinem projekt "exil inside" zwischenzeitlich an elektropop versucht, reduziert er hier nun die songs auf das nötigste.
herausgekommen ist ein wirklich wunderschönes akustikalbum, das sich bei der instrumentierung auf klavier, gitarre und ein paar wenige streicher beschränkt. und tatsächlich funktioniert genau das wunderbar; denn neben neuen gibt es bei 12 songs ganze fünf "my life story"-stücke zu hören.
ja, shillingford kann also keineswegs nur zu bombatischen arrangements singen, sondern schafft es mit seiner stimme, dem ganzen eine herrliche melancholie zu verleihen und weiß wirklich zu berühren. besonders das neue "hurt you" ist so traurig schön wie man es seit den letzten billy mackennzie-aufnahmen nicht mehr gehört hat. überhaupt müssen sich die neuen stücke absolut nicht hinter den alten hits wie "claret" verstecken.
reduzierten pop voller melancholie wie ihn heute nur noch wenige hinbekommen bietet "written large". nicht mehr und nicht weniger. großartig! unbedingte kaufempfehlung!

(volker kindt)