joan
as police woman : real life
bereits erschienen, (pias)
ein
klavier und eine sanfte und doch rauhe frauenstimme führen
in das dem albumtitel entsprechende lied ein: real life. sehr stimmungsvoll
legt sich joans stimme über die musik, deutet in langgezogenen
tönen und souligen anleihen eben das an, was noch kommen wird.
im folgenden wird die "eternal flame" besungen. ein
lied mit düsteren chören vor einer dynamischen stimme,
die fordernd und traurig zugleich weiß, "i won't be
becoming - i am the beginning - and i'm already done". es
ist diese – für die musikszene in brooklyn so typische
- ohnmächtige tragik gegenüber der welt, die in der künstlerischen
schönheit überwunden werden soll. gemeinsam tritt man
die reise durch die lieder an und findet sich in einer endlosen
suche nach einem lebengefühl, in einem mosaik von momentaufnahmen,
die sich in unmittelbarer nähe entladen. eine suche die zur
ohnmächtigen obsession wird, gefangen zwischen musik und text.
glaubt man harmonie oder einen halt in den zahlreichen bildern gefunden
zu haben, "'cause i'm real life – and you're real life
- and we're real life - we're real life”, steht doch am ende
die ohnmacht "it's his story - our subtle jealousy - cause
i nor you - could ever know what it's like - to have the night fall
- and be felled by the night - no, we don't own it."
nach projekten mit antony und rufus wainwright ist real life joans
erste eigenständige arbeit. sie selbst sieht die musikalischen
einflüsse aus der soul szene durch al green, nina simone und
isaac hayes sowie aus der punk szene durch die smiths, die grifters
und siouxsie sioux kommend. die stimmung des albums mag in der europäischen
musikkultur an absent friends (divine comedy) oder suedes dog man
star erinnern.
ein wunderschönes album, das versucht die ohnmacht der zeit
mit subversiv, künstlerischer schönheit zu besiegen.
(jf)
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