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plattenkritik

joensuu 1685 : s/t
v.ö.: 13.11.08, (bone voyage/bb island)

kaum werden "a place to bury strangers" aus den usa überall abgefeiert, da bekommen sie auch schon konkurrenz von "joensuu 1685" aus finland. bekloppter name, aber irgendwie nahe liegend, da die drei jungen herren alle denselben nachnamen tragen, nämlich "joensuu". und das obwohl nur zwei brüder sind, und der dritte im bunde nicht mal mit den anderen verwandt ist. soviel zu der erklärung des scheinbar etwas abwegigen namens.
zur musik: aufgenommen wurde im studio und koproduziert von asko keränen, dem alten "22 pistepirkko" haudegen, dessen erfahrung den jungs bei ihrem debut sicher zu gute kam.
nochmal der bezug zu "a place to bury strangers": wie bei jenen feedbackt es hier überall, ist viel hall auf schlagzeug und gesang. und auch hier denkt man zuerst an "jesus and mary chain" oder an "brian jonestown massacre".
aber dennoch haben "joensuu 1685" etwas ganz eigenes. die feedbacks drängen sich nicht so sehr in den vordergrund und sind nicht als selbstzweck eingesetzt, sondern dienen mehr der untermalung und stimmungsschaffung. der gesang selber wirkt schon sehr entrückt, aber doch irgendwie poppig und scheint über alledem zu schweben, was da an lärm im hintergrund tobt. bei "baby, baby, baby" wird das rezept beinahe tanzflächen tauglich! "sick city" hat eine gesangslinie, die an die guten "oasis" erinnert.
und in alledem ist eine wilde energie, die einfach mitreißt. selbst in den ruhigen songs. nein, verstaubt oder einfach abgekupfert klingen "joensuu 1685" ganz sicher nicht! ein doppelkonzert von diesen drei herren und "a place..." wäre sicher ein heißer anwärter auf das konzert des jahrzehnts!

(volker kindt)