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plattenkritik

johnossi - johnossi / the black keys : magic potion
beide bereits erschienen, (v2)

zwei alben, jeweils zwei musiker, jeweils etwas für bluesfreunde.
johnossi, alias john engelberg am gesang und der klampfe, oscar bonde (ossi) am schlagzeug. sie kennen sich schon aus der grundschule in stockholm und sind beste freunde und den spass an der sache merkt man ihnen in den zweifelsohne grossen songs an. was der hall und die produktion, die aus den zwei instrumenten wohl einen orchesterklang erzeugen wollte, wollen, schaffen sie jedoch nicht. das alles klingt recht billig. die könnten auf stadtfesten spielen oder in irishpubkeller unterm backsteingewölbe und es gäbe nur spärlich applaus. naja, irgendwas müssense ja haben, nach drei konzerten hatten sie schon ihren ersten plattenvertrag und dies hier ist das debut. der blues steckt überall, die dynamik stimmt und vielseitig ist das ding auch, mit balladen, wie "family values" oder "the lottery" und rockkrachern, wie "glory days to come", aber zeitnah, modern, innovativ. kaum. da kenne ich bessere duos, wozu the black keys allerdings auch nicht unbedingt zählen. die haben ja noch weniger fetz als johnossi. das holpernde schlagzeug des patrick carney und die riffige schrammelei eines gewissen dan auerbach sind doch ganz weit ab von gut und böse, womit ich meine, dass die frage mir berechtigt erscheint, wer diesen altrockerquatsch aus, okay, ohio, hören soll. ach, was sagst du? thom yorke, robert plant, pearl jam sind fans von denen? mh, die haben meinen respekt verloren. ich meine, das rockt schon, der kann singen in echter bluesmanier, wer braucht das momentan, ist das nicht längst durch? und dass dies ihr zweites album sein soll, naja, äh. nö. glaub ich nicht: als hätten sie in den frühen 70ern schon eine band gehabt und waren bombenerfolgreich gewesen, sind eingefroren worden vom bluesgott und jetzt wieder aufgetaut. das ist schon recht original, aber hier kommen die white stripes ins spiel, das gitarrenspiel der black keys, minder virtuos, doch ähnlich, das schlagspiel, weniger naiv, doch nicht ganz bei der sache. vielleicht sollten johnossi und the black keys sich zusammentun, eine usa-schweden-connection sozusagen, und techno machen, das wär doch sicher mal was!
aber so ist das nur für freunde der white stripes, vom howligen black rebel motorcycle club und des frühen blues ein leckerbissen. alle anderen holen sich bitte den black key bei mir ab, um da wieder rauszukommen.
(chm)