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plattenkritik

john vanderslice : five years
bereits erschienen (barsuk/indigo)

gerade noch konnte man mit stevens "do you feel the illinoise” die ganze kunst der momentanen amerikanischen musiklandschaft genießen, zumindest die des mid-west, da kommt wenige wochen später schon ein neues highlight – diesmal aus frisco, von der westküste. "five years" von vanderslice ist eine werkschau und umfasst die jahre 2000-2005, noch bevor ein einziges album in europa veröffentlicht wurde. eine neue form des marketings und eine angemessene auskopplung das songwritertalent näher kennen zu lernen. natürlich werden geschichten erzählt, die vanderslice mal mit lauten gitarrenriffs, mal mit ruhigen akustiktönen hinterlegt. die sonne und der strand kaliforniens sind scheinbar immer präsent in seinen liedern, so düster und beißend politisch sie auch sein mögen. eine unbeschwertheit der musikalischen finessen wird aufgeworfen, die einem ausgesprochen guten und anspruchsvollen songwriting gegenübersteht. das erinnert oft an die frühwerke von death cab oder sufjan stevens. vanderslice stößt in die musikalische tradition des north/mid-west, die sich vom gospel blues und country bis hin zur modernen o.c.- generation weiterentwickelt hat. es ist eine tradition eines sonny bo williamson und jb lenoir: eine anspruchsvolle tradition, deren fortführung vanderslice alle ehre macht und deren bekanntheit endlich wieder wächst – nicht zuletzt durch serien wie o.c. california.
(jf)