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plattenkritik

jomi massage : from where no one belongs, i will sing…
bereits erschienen, (morningside records/cargo)

oft beschwer ich mich ja über banale und uninteressante alben. in dem fall der ehemaligen "speaker bites me"-sängerin, die sich solo nach einem 60er jahre "beauty+health" produkt benannt hat, kann man das nun wirklich nicht behaupten.
einen gewaltigen und bisweilen schwer verdaulichen brocken musik hat uns hoirup wille jorgensen –so ihr richtiger name- vorgesetzt.
wo fang ich nur an? zunächst ist die für ihre musik sonst typische lärmige gitarre hier meist dem klavier gewichen. wer jetzt "dresden dolls" denkt, liegt damit zumindest bei "opposite of nothing" sicher richtig. das ist aber auch der einzige song, der so klingt. "from where…" ist nämlich ausgesprochen vielseitig. der opener beginnt mit einer immer das gleiche spielenden gitarre. es kommen geräusche hinzu und bei einsatz des gesangs die nächste assoziation: kate bush. "what to pass on/what to keep" beginnt mit ruhiger schöner musik, die an bands wie "the tiny” erinnert. am ende werden nur noch ein paar akkorde an der orgel gespielt. die stimme dazu schreit und überschlägt sich. wenn sie nicht in den hintergrund gemischt wäre, würde das diamanda galas sicher nicht unähnlich sein. der drauffolgende song wiederum ist sehr ruhig und ganz sparsam instrumentiert. wenige klaviertupfer und dazu der in diesem fall sehr zerbrechlich wirkende gesang. ihr könnt es sicher erraten: danach wird wieder ein gang höher geschaltet und sogar die e-gitarre ausgepackt. das ergebnis klingt wie p.j. harvey.
in jedem song spielt "jomi massage" mit ihrer stimme. deshalb auch die unzähligen vergleiche. die vielfältigkeit ist wirklich beeindruckend. auch die songs an sich sind ungewöhnlich in ihrer struktur, wenn man von einfachen "popnummern" wie "all the empty spaces" mal absieht.
hier gibt es also eine menge zu entdecken. aber zugegeben: "from where…" ist mir dann doch ein wenig zu seltsam, um es tatsächlich zuhause zu hören. aber ungeheuer sympathisch!
(vk)