jullander
- phobos in funkytown
bereits erschienen (sunday service)
habe
mich letzte woche zum besuch einer vernissage breitschlagen lassen.
hab’s nicht so mit kunst und weiß auch heute noch nicht,
worum es dort ging. was ich allerdings weiß, ist, dass sich
meine vorurteile gegen dieses schnöselige pack mal wieder voll
bestätigt haben.
in einem für meine begriffe zu sterilen raum standen ein paar
kuwistudiumsaltlasten mit sektgläsern umher und ereiferten
sich um die wette, wer das vermeintlich klügste zu den wahrscheinlich
dümmsten sachen zu sagen hat. meine ohren hatten anfangs mühe,
das gesabbel auszublenden, doch dann erfassten sie die hintergrundmusik.
"cool", denke ich noch und halte das ganze für
eine ,sea and cake’-platte, die ich noch nicht kenne. ich
höre die stimme und meine, sam prekop zu erkennen. aber irgend
etwas ist anders. den lärmpegel der intellektuellen littfasssäulen
allmählich durchbrechend, erkenne ich, dass der gute sam deutsch
gelernt haben muss. bin mir nicht sicher – höre auch
englisch dazwischen. einen moment innehalten. klar, ich hatte davon
gelesen. jullander. deutschlands funky jazzy postrock hoffnung.
die musikjournalisten überschlagen sich vor freude.
ich gebe dem abend also eine neue chance, setze mich nahe einer
box in die ecke und höre der musik zu. in meinem kopf schwirren
referenzen wie natürlich das gesamte chicagoer werk um tortoise
oder auch die dylan group umher. finde das musikalisch alles ganz
schick, zucke aber jedes mal zusammen, wenn die stimme erklingt.
fragmentarisch erzählte und wie ich finde verkopfte geschichten
über das loslassen und versagen im alltag, glaube ich. sicher
kann ich mir da nicht sein, weil es mir oft schwer fiel, zwischen
dem geseiber der sektgläserhalter und dem der band zu unterscheiden.
stehe der sache also eher ambivalent gegenüber.
habe mich aber schlau gemacht und rausgefunden, dass es sich bei
"phobos in funkytown" um deren drittes opus handelt.
werde mal in den laden um die ecke gehen und mir die anderen scheiben
anhören. vielleicht ist da ja eine instrumentalplatte bei.
(ak)
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