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plattenkritik

katharina nuttall : cherry flavour substitute
bereits erschienen, (france records/cargo)

mir zwar bislang völlig unbekannt, ist katharina nuttall jedoch schon lange musikalisch aktiv: als produzentin und in diversen bands. dabei scheint sie ihr handwerk äußerst gut zu verstehen. oder anders gesagt: ihr solodebut(?) "cherry flavour substitute" ist ein echter geheimtipp!
wieder so ein fall, wo es schwierig wird, eine passende beschreibung zu finden. melancholie zieht sich durch das album wie ein roter faden. interessant ist nuttalls stimme: sie klingt sehr seltsam und ungewöhnlich und erinnert an die sänger von "puressence" und "geneva". teilweise sehr halllastige gitarren tun ihr übriges, dass die atmosphäre den beiden genannten bands durchaus ähnlich ist. mit einem unterschied: kaharina nuttall ist weit davon entfernt, irgendein brit-rock-pop oder was weiß ich klischee zu bedienen. vielmehr zeigt sie sich viel -ich formulier es mal so- erdiger. oder geerdeter?
von den arrangements her ähnlich verschroben wie "crime + the city solution" oder frühe nick cave stücke schafft sie es aber, trotzdem ganz anders zu klingen. sie spielt weder einfach pop noch einfach den verschrobenen garagen/singersongwriter stil. nein, die kombination von alledem macht ihre musik aus.
ich weiß nicht, ob es einfach eine mischung ist, die wie für mich gemacht scheint oder ob die platte wirklich so gut ist: katharina nuttall hat mit "cherry flavour substitute" das herbstalbum 2008 abgeliefert und mit sicherheit eines der besten des jahres.
ach und: selten wurde "new orders" "blue monday" so großartig gecovert. ganz minimal. nur gesang und akustikgitarre, nur später noch einige verhallte sounds und ein cello. das wars. wunderbar!

(volker kindt)