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plattenkritik

kent : tillbaka till samtiden
bereits erschienen (red ink/rough trade)

in schweden sind kent ja bereits so was wie superstars. hier sind sie noch nicht so bekannt, was aber vielleicht auch daran liegt, dass nach ein paar englischsprachigen ausflügen seit einiger zeit wieder ausschließlich schwedisch auf ihren alben gesungen wird. so erscheint es doch etwas mutig von der plattenfirma, das neue album nun auch wieder in deutschland zu veröffentlichen, was zuletzt mit ihrem 2000er (englischen) album hagnesta hill geschah. ihr letztes album du & jag doden war ja noch sehr gitarrenlastig. kent schienen viel cure gehört zu haben. und man muss zugeben, dass das album sehr gelungen war und auch die schwedische sprache überhaupt nicht störte. seitdem hat sich aber einiges getan: entscheidend dürfte der ausstieg eines gitarristen gewesen sein. zudem war das quartett gelangweilt von den vielen 80er-retro-gitarren-bands und wollte mal etwas ganz neues versuchen und zwar mit deutlich weniger gitarren! ein riskantes unterfangen für eine gitarrenpopband! und man muss sagen: es tat ihnen nicht unbedingt gut! viel elektrosounds und beats finden sich auf tillbaka till samtiden. leider klingen gerade diese elektronischen sounds oft etwas billig. zudem ist das album extrem glatt produziert. scheinbar wollten die schweden hier alles ganz perfekt machen und wurden dadurch ja, man muss es so sagen- tatsächlich etwas langweilig. die stücke wollen nicht so recht im ohr hängen bleiben. klar, das hier ist immer noch ein gutes popalbum! keine frage! aber wenn man weiß, wie großartig kent sein können, offenbart sich doch deutlich, dass sie hier weit hinter ihren selbst gesteckten maßstäben zurück bleiben! beim nächsten mal etwas mehr ecken und kanten und mehr gitarren! dann lieben wir euch auch wieder, jungs! erfreulich wie ärgerlich zugleich: es gibt sogar eine vinylausgabe allerdings für schlappe 26 euro!!! ach, aber eine wirklich positive nachricht gibt das info dann doch her: kent kündigen sich für 2008 in deutschland an! na, wenn das nichts ist!

(volker kindt)