plattenkritik
kytäjä
- s.t. (bone voyage) / o.s.t. me and you and everyone we know (v2) zwei
instrumentalalben; ein dokumentarischer soundtrack zum leben in
der finnischen provinz, eine musikalische komposition zum film "me
and you and everyone we know”; zwei mal die vertonung dessen,
was sich jenseits der eins zwischen den menschen befindet. kytäjä
sind jarno alho und janne lastumäki, sind freunde, ist deren
heimatdorf, ist die ausdehnung von zeit und raum in der geschlossenheit
einer adoleszenten welt. hier ist hingabe der einzige weg und der
führt nicht mal ins irgendwo sondern einfach an gut und böse
wie an heuhaufen oder einem bootssteg vorbei. wie in miranda july’s
film zieht sich auf "kytäjä" ein feines netzwerk
an verbindungen von einer brust zur anderen und zur nächsten.
während das bei den finnen so real wie ein spinnennetz wirkt,
erschafft michael andrews für "mayaewk" eine ätherische
halluzination. (der amerikanische komponist versah bereits den kult-lowbudget-film
"donnie darko" mit einem zutiefst persönlichen
und aufstörenden score.) mystische klangkörper, die nie
der düsternis preisgegeben, und süßliche frauenstimmen,
die wie instrumente eingesetzt werden, füllen neben originalen
von cody chesnutt, spiritualized und virginia astley diesen perfekten
hintergrund für tagträumerische realitäten.
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