plattenkritik
lazarus
- like trees we grow up to be satellites "like
trees…” ist das zweite album von lazarus und erschienen
auf temporary residence, jenem label, das uns die wunderbaren, hier
zu lande leider noch recht unbekannten instrumental space rocker
tarentel gebracht hat. genau bei denen spielte trevor montgomery,
kopf und sänger von lazarus, bis vor kurzem und hat auch gleich
produzent scott solter mitgebracht. die band lazarus ist ein projekt,
das montgomery nutzt, um seine "bedroom recordings"
zu veröffenlichen.anhören tut sich das weniger wie tarentel
als vielmehr wie bright eyes. eine raue produktion, etwas sperrige
arrangements und ruhige, überwiegend akustische songs sorgen
für eine schöne melancholische, aber nie belanglose atmosphäre.
montgomery´s gesang klingt ein wenig abgehackt und scheint
in seiner jammerigen art alles leid der welt zu tragen. dazu passt
der biblische name, denn lazarus ist einmal der von den toten erweckte
und taucht zum anderen in einem gleichnis als armer aussätziger
auf, der stirbt und im himmel erlösung findet. dementsprechend
geht es in den texten um wahrheit, viel leid, unerfüllte träume,
den amerikanischen traum und wie montgomery ihn sieht.
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