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plattenkritik

legendary pink dots : your children placate you from premature graves
vö: 28.07.2006 (roir/cargo)

nun bespreche ich auf meine älter werdenden tage mal ein album der legendären pinken punkte... und das, ohne einen überblick auf ihr 25jähriges schaffen zu besitzen. aber ich bin ein fan des gepflegten nachmittäglichen sch(l)äferstündchens und ob allein oder zu zweit, diese platte ist meine temporäre begleiterscheinung. aber vorsicht, hier wird nicht kuschelig verträumt und auch nicht herzig verschmerzt, hier wird komatös halluziniert. so mit trockenem schlucken oder aufs kissen sabbern, hinter halbdurchlässigen vorhängen, durch jene welche die sonne ins zimmer knallt und auf den schädel brennt. der kurz- oder halbschlaf, wo realität und wahn zur fatamorgana verschwimmen ist nicht erholsam und nicht schön, aber dringend notwendig. schlafen, auch wenn die welt in diesem moment untergeht, das passt zu "your children placate you from premature graves". eine kranke vorstellung von romantik scheint die beste voraussetzung für den hörgenuss der moritat von schuld und sühne. danach schreit schon der titel. der erste eindruck zwischen kindheitstraumata und schwarzer messe weitet sich aber ins visionäre. ein flirrendes flüstern über beruhigendem piano, gemütliche singalongs und industrielle edgar a. poe szenarien klingen nicht befremdlicher als die eels. als kind der 90er munden mir die minimalen arrangements eher, als die psychodelische ästhetik des experimetierens zwischen saxophon und querflöte, aber wer schlafen muss, der lässt geschehen und sich auf was ein.
(ww)