plattenkritik
legendary
pink dots : your children placate you from premature graves nun
bespreche ich auf meine älter werdenden tage mal ein album
der legendären pinken punkte... und das, ohne einen überblick
auf ihr 25jähriges schaffen zu besitzen. aber ich bin ein fan
des gepflegten nachmittäglichen sch(l)äferstündchens
und ob allein oder zu zweit, diese platte ist meine temporäre
begleiterscheinung. aber vorsicht, hier wird nicht kuschelig verträumt
und auch nicht herzig verschmerzt, hier wird komatös halluziniert.
so mit trockenem schlucken oder aufs kissen sabbern, hinter halbdurchlässigen
vorhängen, durch jene welche die sonne ins zimmer knallt und
auf den schädel brennt. der kurz- oder halbschlaf, wo realität
und wahn zur fatamorgana verschwimmen ist nicht erholsam und nicht
schön, aber dringend notwendig. schlafen, auch wenn die welt
in diesem moment untergeht, das passt zu "your children placate
you from premature graves". eine kranke vorstellung von romantik
scheint die beste voraussetzung für den hörgenuss der
moritat von schuld und sühne. danach schreit schon der titel.
der erste eindruck zwischen kindheitstraumata und schwarzer messe
weitet sich aber ins visionäre. ein flirrendes flüstern
über beruhigendem piano, gemütliche singalongs und industrielle
edgar a. poe szenarien klingen nicht befremdlicher als die eels.
als kind der 90er munden mir die minimalen arrangements eher, als
die psychodelische ästhetik des experimetierens zwischen saxophon
und querflöte, aber wer schlafen muss, der lässt geschehen
und sich auf was ein.
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