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plattenkritik

the legends : facts and figures
v.ö.: 6.11. (labrador/broken silence)

kaum hat man sich von dem "schock” des letzten "legends”-albums erholt –wobei schock hier positiv im sinne von verwirrung gemeint ist-, legt johan angergard aka "the legends” mit einem neuen album nach. und natürlich hat er sich wieder nicht damit begnügt, bewährtes einfach weiterzuführen.
nein, in schweden scheinen die uhren ja eh anders zu laufen, als im rest der welt: alle –selbst elektrobands- entstauben allerorts ihre gitarren, da fangen zuerst "radio dept." und nun auch die "legends" mit elektronischer musik an. ihr habt richtig gelesen: elektronische musik! der erste song "heart" ist geradezu ein dancesong, der auch von erlend oye hätte stammen können. kraftwerk winken da von nicht allzu fern, wenn angergard durch den vocoder "i want to run" singt: das klingt nämlich fast wie "autobahn"!!! apropos kraftwerk: die coverästhetik erinnert schwer an das artwork von "trans europa express" und zwar von schrift, farben und überhaupt!
ansonsten gilt: hier regieren uneingeschränkt electropop und 80er! zitate wohin man das ohr auch lenkt. angefangen bei dem "new order"-bass in "play it for today" oder der textlichen anlehnung an "cure"´s "play for today". "nothing on tv" klingt wie eine düsterer "pet shop boys"-song. "darling" sowieso! "disco sucks" verbindet acid beats mit 80er wave. auch nicht schlecht! der titelsong klingt so als ob "depeche mode" von "kraftwerk" remixed würden. und "nobody twists your arm" klingt nicht nur ein wenig nach "things you said" von dm.
aber bei den ganzen anlehnungen an alte helden, schafft es angergard trotzdem irgendwie, nach "legends" zu klingen. wer vom letzten album verwirrt, aber dennoch begeistert war, dem wird es mit "facts and figures" nicht anders gehen!
(vk)