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plattenkritik

little barrie - stand your ground
bereits erschienen (wall of sound / pias)

als die drei von edwyn collins entdeckten jungspunde vor knapp drei jahren zum, ersten mal mit ihrem debutalbum ‚we are little barrie’ die bildfläche betraten, war das erstaunen und die begeisterung, gerade bei älteren jazz, soul-und rock n’ roll fans, riesengroß. obwohl little barrie auch auf ihrem zweiten album wieder nicht den großen „hit“ geschrieben haben, ist ihre musik etwas einzigartiges.
man glaubt einfach nicht, da drei anfang zwanzigjährigen zu lauschen, sondern meint einem undentdeckten rohdiamanten der 60er jahre sein gehör zu leihen.
„retro!“ würden da einige schreien, aber letztlich machen little barrie einfach hochanspruchsvollen rock n’ roll, wie er in seiner urform war. dazu technisch so versiert und groovy wie möhre.
kein zweifel, man hört da heraus, sie könnten mit links eine plumpe, aber erfolgreiche radionummer aus dem ärmel schütteln und tun es aus sicherer verweigerung nicht.
dennoch fließt ‚stand your ground’ entspannend an einem vorbei. gute autofahrmusik oder „chillmusi“ nennen das einige oder beste kneipenhintergrundmusik die anderen.
allerdings, damit würde man little barrie aber unrecht tun. die band hat textlich und auch technisch viel, viel mehr zu bieten. gerade wer sie einmal live gesehen hat, wird immer wieder kommen. was die drei da nämlich abziehen findet man hierzulande so jedenfalls nicht. wie gesagt, fehlt nur noch ein „hit“ und sie haben uns dann alle ganz kräftig am schlawitchen.
(benny ruess)