plattenkritik
long blondes - couples nun, man kennt das ja: ein zweites album einer geschätzen band erscheint und man ist durchaus gewillt sich diese scheibe „schön zu hören“. bei dem neuen album der the long blondes gelang mir das leider nur bedingt. nachdem ich 'couples' zweimal durchgehört hatte und nun zum dritten male bei dem etwas plumpen möchtegern-discohit 'here comes the serious bit' ankam musste ich kurz abschalten. zu sehr ging mir die stimme von sängerin kate kackson und die schwächelnden anne clark- und human league-reminiszensen auf den geist. dann nach einer weile habe ich den song nochmal angehört und plötzlich mochte ich die nummer wieder. eins sei schon mal im vorwege gesagt: diese platte muß man sehr oft hören, erst dann wirkt sie und man erinnert sich in guten momenten an siouxie and the banshees. manchmal wirken die 80’s wave-einflüße zwar etwas sehr aufgesetzt, aber das ist in der endabrechnung dann doch verzeihbar. nur: da wo ihre lokalen vorbilder aus sheffield von pulp einen noch so kruden song durch das charisma eines jarvis cocker retten konnten, versagt die stimme von kate jackson dann doch. das witzige an 'couples' ist, das die songs einzeln gehört bei mir fast alle funktionieren, nur sich durch das ganze album zu arbeiten machte mir sehr viel mühe. 'the couples' oder 'i liked the boys' sind ohrwürmer und knüpfen an die tradition des tollen vorgängeralbums 'someone to drive you home' an. aber wahrscheinlich war meine erwartung einfach zu hoch um micht wirklich zufrieden zu stellen, denn eigentlich bietet das album eine menge netter nummern, nur die großen hits fehlen eben. leider.
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