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plattenkritik

lowgold - promise lands
bereits erschienen, (dedtedrecords/ cooking vinyl)

hier fällt das böse wort gleich zu beginn: radiomusik. jeder song auf diesem vierten album der schmusesong-writer um den zwischenzeitig sehr heruntergekommenen musiker darren ford ist dermaßen geleckt produziert, dass einem sofort nächtliche autofahrten mit radiobeschallung zurück in den sinn kommen. hier wird weder experimentiert, noch sich an innovativem songwriting probiert. "lowgold" haben sich ganz und gar der melodie und melancholie verschrieben. glasklare gitarrenarrangements, meist im cleansound eingespielt, helle drumsounds im schleppenden vier-viertel-takt und ein stets logischer bass halten sich an vorhersehbare songstrukturen und sparen sich jede überraschung aus. ermüdend schöne synthieteppiche runden den tausen-mal-gehörten gesamtsound ab. und nun das seltsame daran - das nervt nicht einmal, sondern kann sowohl überzeugen als auch gut unterhalten. "lowgold" sind ein band, die sich trotz grenzgängerischer drogen-eskapaden des sängers und frontmannes nicht gezwungen neu erfinden will und muss. hier ist britpop noch britpop, und zwar pathetisch, direkt und hymnisch. gelegentlich treiben es "lowgold" zu schmalzig. dann lässt der neue longplayer "promise lands" die sympatisch schraddeligen momente des debutalbums "just backwards of square" vermissen. doch wenn wir mal wieder vergessen haben, ein mixtape für die weite fahrt in den süden zusammenzustellen, dann sollten wir hoffen, dass wenigstens diese radiomusik auf uns wartet. dann wahrscheinlich direkt nach "oasis" oder vor "coldplay", denn "buffalo tom" oder "wilco" spielen sie eh nicht.

(mike witschi)