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plattenkritik

lowgold - welcome to winners
bereits erschienen (sanctuary records)

man muß sehr froh sein, dass es diese band noch gibt. 2001 veröffentlichten lowgold ihr großartiges debüt-album 'just backward of square', das ebenso wie die single 'beauty dies young' die top 40 in uk schaffte. kurz danach ging ihr label nude pleite und die band hatte einen haufen schulden, da nude zugesagte finanzielle tour-unterstützung nicht mehr zahlen konnte und lowgold auf diesen ausgaben selbst sitzen blieben. im folgenden jahr wäre die band an den problemen fast zerbrochen: drummer simon scott verließ lowgold und eine längere zwangspause folgte. schließlich fassten sie wieder mut, begannen neue songs zu schreiben, fanden einen neuen drummer und ein neues label.
'welcome to winners', der titel des neuen lowgold-albums kann also nur ironisch verstanden werden, als kommentar einer band, die in kurzer zeit die höhen und extremen tiefen des musikbiz erkunden mußte.
musikalisch ist die band in dieser zeit jedoch unüberhörbar gereift. das songwriting ist ausgefeilter und bei stücken wie 'the same way' oder 'just a ride' trauen sie sich das tempo anzuziehen und zu rocken. ein majestätisches mid-tempo-stück wie 'we don't have much time' mit einem absoluten gänsehaut-refrain würden auch teenage fanclub nicht besser hinkriegen. ruhige songs wie 'let me into yours' oder 'keep your gun dry' sind nach wie vor traurig und schön, aber gleichzeitig unterschwellig optimistisch und durchströmt von der gewissheit, dass es immer irgendwie weiter geht.
lowgold verzichten fast völlig auf keyboards oder strings und schaffen es allein durch vielschichtige gitarrenarbeit auf einfache weise die stimmungen zu erzeugen, für die andere bands tonnen an zuckerguß über ihre songs kippen müssen.
man kann der band nur wünschen, dass sie mit diesem tollen album an die erfolge des jahres 2001 anknüpfen kann und hoffen, dass sie bald in hiesige clubs auf tour kommen.
(herr brunswick)