home                                     club        musik        konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

plattenkritik

the magic numbers : s/t
bereits erschienen (heavenly recordings/emi)

kein zweifel, the magic numbers waren auf dem diesjährigen haldern festival der geheime abräumer und jeder der den vier anfangs mit mißtrauen entgegentrat, weil er die beiden geschwisterpaare für eine reinkarnation der mamas & papas hielt, wurde eines besseren belehrt. selten so tolle musiker und sympathieträger auf einer bühne gesehen. wirklich jeder verließ nach dem gig das spiegelzelt mit einem seeligen grinsen. sowas nenne ich die perfekte messe des pop. doch das hier soll keine livekritik sein, sondern erstmal eine bestandsaufnahme zu dieser band, die einige kritiker schon mit den the carpenters vergleichen wollen. da kommt was zeitlos schönes auf uns zu.
etwas moppelig, total unszenig und im zeitlosen hippielook kommen sie daher. keine schönheiten auf den ersten blick, aber sie tragen soviel seele und freude an der musik nach außen, daß man sich diesem charme nicht entziehen kann und plötzlich hat man diese menschen sowas von lieb und findet sie richtig sexy. alle songs auf ihrem debutalben enthalten drei-themenbereiche, die vor melodiereichtum nur so übersprudeln. eine platte auf der es immer
wieder was zu entdecken gibt. the magic numbers beweisen, dass man auch ohne zeitgeistmusik à la 80's revival geniale platten im jahre 2005 produzieren kann. da regnet es blumen, die sonne scheint und man möchte den nächsten am liebsten vor freunde um den hals springen. 'love me like you' und 'forever lost' darf man schon jetzt völlig ungeniert zu den überhits des jahres zählen. wenn popmusik soviel liebe geben kann, stimmt der satz 'pop will save the world' ja doch? bei schlechter laune kann ich diese wunderbare scheibe nur jedem als therapeutikum empfehlen. steigt einfach ein in den "magic bus" der magic numbers und fahrt mit ihnen durch die dunkle welt, denn sie wissen diese zu erhellen.
gestern stellte ich mir folgendes vor: ich treffe in zehn jahren einen alten musikfreund und er fragt mich: "wenn es 2005 ein album gab, welches zeitlose, brilliante popmusik hervorbrachte. woran denkst du dann?" ich werde antworten: "das debutalbum der the magic numbers bereicherte meine geschundene seele und vielleicht noch viel mehr."
chapeau, chapeau! thank you for this masterpiece your good souls!
(benny ruess)