man
vs nature - mould<>mouth
bereits erschienen, (saftkugler)
seit
1999 rumpeln sich die 3 selbstbenannten punker till jann (bass),
biff dr. bindel (keyboard, saxofon) und raouf d. khanfir (gesang)
mit wechselnden schlagzeugern und rumcomputern durch ihre eigene
schreckliche, aber bunte welt. in dieser gibt es unsägliche
bilinguale texte, die in deutsch nicht recht ins format passen,
so wird das nämlich zu einer peinlichen oliver twist kooperation-kopie.
wenn es denn eine kopie wäre, denn deren sänger thomas
mahmoud bringt die avantgarde-punk-stimme einfach ehrlicher, glaubwürdiger
und - ach - einfach besser rüber. ich will mich nicht am sowieso
relativ spärlich eingesetzten gesang aufhalten, der gefällt
mir nicht - punkt, ich finde ihn sogar peinlich.die
musik, die hier eh im instrumentellen sinne im vordergrund steht,
ist sehr reif, gerade das saxophon tut seines dazu, fast wird man
an weilheim mit dem "tied&tickled trio" oder "the
notwist" erinnert in seiner intensität. die drei von
"man vs nature" spielen mit ihren zuhörern, setzen
ihnen samplefreestyles vor, die im kontext unmöglich sind,
beginnen den song ruhig und haun dann auf die kacke, dass einem
die ohren schlackern und schweifen gut und gerne mal in die "at
the drive-in"-ecke ab, die gerade durch das breakige schlagzeug
sichtbar wird. dabei verbreiten sie immer einen gewissen ekel (auch
an ihrer mit maden durchfressenen myspace.com/manvsnature-seite
zu erkennen). das ist nicht schlimm, aber ich mutmaße, die
jungs sind ungewaschen und suhlen sich im proberaum in ihrem eigenen
eiter... dreckig klingt das, aber durchdacht und punktgenau.
anspieltips: track 7 mit orchestralem gehabe und grossem pathos.
track
10 ist indiskutabel super, selbst der gesang fasst sich ein herz
und machts auf englisch und wird von schönen ideen verschluckt.
ein soundtrack für einen der gruseligsten und abartigsten filme
aller
zeiten, dabei allerdings nicht aufdringlich. eigentlich gut.
(christian
meyer)
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