plattenkritik
mar : the sound nach
dem debutalbum "the silence", aufgenommen in island,
folgt nun der zweite longplayer "the sound" von "mar",
der aus arkansas, usa, stammenden band. bedeutungsschwer scheinen
die alben unter den titeln und werden in der presse insbesondere
wegen des island-bezugs gelobt. einmal mehr funktioniert island
als materielle chiffre für "interessante musik".
dabei gibt es auf "mars" aktuellem album nur peripheren
bezug zur isländischen musik. abgesehen vom isländischen
produzenten flex arnson und dem album unterstellten bezügen
zu "sigur ros" und "mum", kommen "mar"
zuerst einmal der musikalischen tradition der ost- und südstaaten
der usa nach. sie verbinden die treibenden melodien aus kreischenden
gitarren und weichen intonationen der oststaaten mit den sphärisch
trägen und immer morbiden und schwülen klängen der
südstaaten. aus diesen stilmitteln komponieren sie einen flirrenden
und getragenen sound in den weiten und höhen von arkansas.
ein wenig bleibt dennoch aus der isländischen vergangenheit
des ersten albums, wenn sich in die harmonischen melodien plötzlich
experimentelle sounds mischen. damit basteln sich "mar"
auf "the sound" ein wenig verquer aber nie unbeholfen
ihre eigene geschichte zwischen zukunft und vergangenheit.
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