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plattenkritik

maria taylor : lynn teater flower
bereits erschienen, (saddle creek)

typographisch ähnelt das zweite soloalbum von maria taylor (azure ray) werken von willie nelson oder hank williams. eine schriftart, die an die "wanted- plakate" des westernkinos erinnert und schon vor beginn des hörens auf die musikalische tradition des midwest country und folk der usa hinweist, ziert das cover. mal wieder eine reise durch die musikalische geschichte der usa, die sich auch im schaffensprozess des werkes wiederspiegelt: die sessions aus denen letztlich das album entstand, wurden mit gastmusikern in austin, athens und memphis aufgenommen. auch conor oberst als vielleicht bekanntester gaststar tritt auf. in einer treibenden folkballade singt er im duet mit maria "the ballad of sean foley".
ein reduzierter sound, federnde farfisa orgeln und der hang zum treibenden rhythmus, der immer wieder mit den balladesken songstrukturen kämpft sind symptomatisch für das album. und natürlich wird der westernmythos der freiheit aufgegriffen. in "clean getaway" singt maria "i finally made it – i made a clean getaway – and i miss you – i miss you every single day". ich wünschte ich könnte das auch sagen, lehne mich zurück, und höre das album erneut.
(jf)