mayday
- bushido karaoke
bereits erschienen (saddle creek /indigo)
mayday
kommen aus nebraska, was man zweifelsfrei als einen der trostlosesten
bundesstaaten der usa bezeichnen kann, und ihre liedlein künden
textlich von ebensolchen frustrierenden themen wie drogenzerfressenden
egos, gier, tod und zerstückelungen.
wer mal in nebraska war, weiß, wie todlangweilig es dort ist.
(kein wunder, daß die kids dort dauernd auf dumme gedanken
kommen...) mayday sind es leider auch. o.k., morbide lyrics können
durchaus wirkung haben, wenn das arrangement, songs und instrumentierung
es zulassen. ein positives beispiel hierfür seien z.b. die
tollen 16 horsepower. mayday scheitern auf 'bushido karaoke' aber
daran, weil man sich als zuhörer eben dauernd an bands erinnert,
die einfach besser und origineller sind als sie. es ist ihr drittes
album und der mastermind und frontman ted stevens, der übrigens
auch bei cursive die klampfe schlägt, langweilt einfach zu
oft mit urkonservativen sound- und songstrukturen.
'bushido karaoke'ist eine der platten, die bei mehrmaligem hören
nicht besser werden, sondern einen eher nerven und mich fast agressiv
machen. eine dieser platen, bei der ich mich ernsthaft frage, warum
sie aufgenommen wurden. da hilft das gehypte pseudointellektuellen-label
saddle creek auch nicht, genauso wenig die ganzen labelmaids von
azure ray, now its overhead, oder cursive, die ein bißchen
auf diesem samelsurium geballter langeweile herumklampfen. es wird
sich im folk, blues und singer-songwritertum probiert, ein wenig
gospel in die songs geschmissen, aber mein herz entflammen sie nicht.
kneipenmusik eben, die auf minimallautstärke gerne im hintergrund
herumdudeln darf, mehr aber auch nicht. gute songwriter fallen eben
nicht vom himmel...
fazit: das ganze ist zu offensichtlich konstruiert, neunmalklug,
altbacken und sehr, sehr nervig und öde. da höre ich wirklich
lieber giant sand oder galexico.
(benny ruess)
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