plattenkritik

memphis - i dreamed we fell apart
bereits erschienen (paper bag records/cananda)

hier scheint eine band unbedingt den preis für den blödsten namen und das blödste artwork ergattern zu wollen! ich meine: memphis und hieroglyphen auf der cd! ach und der name des gastsängers: dead child star. das kann auch die dazugehörige erklärung kaum wieder gutmachen: memphis sind ein duo, dessen eine hälfte der kopf der stars, torquil campbell, die andere chris dumont ist. die beiden lernten sich in ägypten während einer entziehungskur von schlaftabletten kennen...memphis verstehen sich dabei nicht als projekt, sondern als band.
offenbar sind sie mit sehr vielen leuten befreundet, mit denen sie auch gerne musik machen. denn die liste der mitwirkenden an dem album ist lang. und die liste der orte, wo sich die zu aufnahmezwecken benutzten wohnzimmer befinden, auch. das legt die vermutung nahe, dass dieses album sehr abwechslungsreich ist. und genauso ist es. der opener ist sehr poppig geraten und erinnert beinahe ein wenig an die stars, der zweite song klingt durch die art der verbindung von akustikgitarre und flöten sehr nach neofolk, dann wieder etwas stars, beim vierten stück verbinden memphis gefälligen elektropop mit einer slide guitar, das fünfte kommt "chillig" daher usw. elektronische beats -allerdings in vielen variationen- und pop sind die wesentlichen konstanten des albums. die vielfalt, die flächigen sounds und die melancholische atmosphäre erinnern dabei an piano magic. gerade "nada" könnte auch von jenen stammen. überzeugen können memphis auch mit ihrer kaum noch wiederzuerkennenden version des pet shop boys songs "love comes quickly".
"i dreamed..." ist ein schönes melancholisches album, das viel raum für entdeckungen lässt. leider ist es mit deutlich unter 40 min. sehr kurz geraten. dennoch sind memphis sehr zu empfehlen und sicher nicht nur was für stars fans.
(vk)