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plattenkritik

microstern - airplanes and sparrows
bereits erschienen, (kasabitunes/ broken silence)

am anfang stand ein laptop, bedient von stefan streck. unter dem namen "microstern" präsentierte der rostocker musiker sein erstes album noch solo am rechner, begleitet von gitarre und gesang. zum zweiten album sollte alles anders werden. oder vielleicht doch nicht. seinem frickelsound im stil vom label "morr-music" und der durchklingenden sehnsucht nach ferne und bewegung bleibt "microstern" mit dem aktuellen album "airpanes and sparrows" treu, obwohl das projekt inzwischen zu einer fünfköpfigen band gewachsen ist. den programmierten songs fügen sich nun analoge drums und percussions, synthies und zweistimmige vocals. dabei heraus kommt ein verträumter sound, der sich vor vergleichen mit "the notwist" oder in ruhigeren momenten wie bei "this is it" mit dem zweiten album von "turner" nicht fürchten muss. mal wuchtig und hymnisch ("windows down"), dann wieder paralysiert und melancholisch ("gentle sound") reihen sich bei diesem album elf kleine hits zum einem tollen album. die stimmen von keyboarderin nele schröder und dem frontmann streck im duett erinnern gelegentlich an das duo "mates of state" oder an eine zurückhaltende und erwachsen gewordene version der post-emo-band "the anniversary". selbst der sonst so exostische vocoder wird hier soft und sparsam zum einsatz gebracht und fügt sich den gut durchdachten kompositionen wie auch die vielen anderen niedliche nuancen des longplayers. diese reichen vom einsatz von streichern bis hin zu in geschrei ausuferndem gesang ohne jede spur von aggression. wer gerade mit dem neuen album von "the notwist" in gückseligkeit ist, sollte sich den gefallen tun, das glück mit "airplanes and sparrows" noch etwas zu expandieren.

(mike witschi)