plattenkritik
modey
lemon : the curious city grunge
ist zurück. und zwar in der form "mudhoney meets steppenwolf".
modey lemon, deren name bereits an diverse seattle- oder krautrockbands
erinnert, gehen komplett in ihrer rolle als psychedelische krach-hippies
auf. die aus einem duo entstandene sci-fi-synth-rock-band hätte
anfang der neunziger sicherlich den einen oder anderen laden zum
kochen gebracht. und auch heute könnte dies den musikern aus
pennsylvania gelingen, vorausgesetzt das publikum bekommt beim sound
von smashing pumpkins "gish" oder den alten und wilden
songs von sonic youth noch immer keinen staubhusten. apropos husten!
modey lemon sind tatsächlich eine art musikalisch gewordener
lungenkrebs. keuchende gitarren und hyperventilierende synthies
röcheln an gegen beissend bellende schlagzeugwirbel. von ruhe
ist hier kaum die rede. teils minimalistisch, aber meist randbeladen
mit allem, was die instrumente hergeben, verlieren sich die experimentierfreudigen
und punkfreundlichen drei in ihren liedern. inklusive 16 minütiger
schrammelorgie zum schluss bietet "the curious city"
alles, was das retro-rock-herz begehrt. wer jedoch weder die harten
seiten der sechziger noch nirvana je mochte, sollte sich das reinhören
sparen.
|