montag
- gefallen / besser : kaputt und glücklich
bereits erschienen (tapete / indigo)
thimo sander : kopfverdreht
vö: 8.9. (ebenfalls tapete / indigo)
montag
da der sonntag bekanntlich auch zum wochenende gehört, wird,
wie am wochenende üblich, sonntagabend auch noch mal richtig
tief ins glas geschaut. weckt ein weckerscheppern einen dann am
montagmorgen, sehnt man sich doch nur nach der zeitreise zurück
zum glas, immer wieder. aber, da das nun mal kokolores ist,
braucht man wenigstens gute musik, leichte, seichte musik, die einen
langsam aufstehen lässt. was würde an solchem montagmorgen
also besser "gefallen" als softindieschmalz von der tapete-band
montag. mal schmiegt man sich noch stärker in sein satinkopfkissen,
mal steht man aber schnurstracks senkrecht in den federn, nämlich
dann, wenn aus der badewanne voller lieder, namens 'gefallen', ein
lobpreisrefrainbadewannenmonster herauslugt. doch schon taucht das
monster wieder ab und man möchte nur noch einen partner an
seiner seite, um mit ihm völlig neue dinge auszuprobieren,
merkt dann aber, dass man noch etwas aus den mundtiefen müffelt
und steht endgültig auf, um eine etwas fetzigere cd einzulegen.
'montag' bieten zwar sicher schöne momente, um sich aber fit
zu machen, wechselt man die cd und dreht etwas lauter.
besser
erst verblüfft , ob das nicht blumfelds 'ich maschine' sei,
merkt man, dass es die ein level niedriger anzusiedelnden musikerbuben
von 'besser' sind. zwar machen die funkenden bassläufe 'neuer
deutscher rockmusik' wach, aber auf eine art und weise, wie man
sie aus dem liebesleben kennt: wer wird schon lieber von einem pubertären
gör auf die wange geknutscht, als es von einem rasseweib richtig
besorgt zu bekommen? aber man spürt das potenzial beim hin-
und herwippen vorm badezimmerspiegel und kann situationsbedingt
zeilen wie: 'der abend ist gelaufen, in meinem spiegel nur ein müder
haufen' laut mitlallen. definitiv wach ist man dann, wenn kai-uwe
kolkhorst im groovy soul-renner 'crack' mit einer grandiosen rap-einlage
klar macht, dass man sich als band 'besser' nicht in stile zwängen
lässt. völlig durchgefunkt hat man glatt die zeit vergessen
und hetzt mit dem ohrwurm 'in deinen augen schlafen' zur arbeit.
groovy, diese lüneburger kapelle.
thimo sander
abends gerade noch rechtzeitig zu 'kein schöner land' zurück,
heute mit
claudia jung und den wildecker herzbuben aus dem schönen friesland,
hat man genug anreiz, sich jetzt auch noch die neue cd von thimo
sander, dem friesenjung, reinzuziehen. eine verfilmbare geschichte:
der junge aus friesland geht in die grosse stadt berlin, um zu musizieren
und nimmt dann in hamburg seine erste platte auf. ja, etwas für
den abend, schöne, harmonische, melodiöse rock-elektro-musik,
die manchmal an den guten alten peter licht erinnnert, wenngleich
die gitarre das zugpferd des sanders ist und er eher in die schublade
reinhard mey gehört. man treibt durch den musikbrei und nimmt
ihn irgendwann gar nicht mehr wirklich wahr. auf dem bett schön
einnickend schweift man durch thimo sanders klangwelt und lauscht
seinen weisheitstexten. die 'sonne scheint' zwar noch an diesem
sommerabend, schließlich schläft man aber gelangweilt
ein und träumt von saftigen deichwiesen und gefleckten kühen
und dem kleinen thimo und wünscht sich, er wäre in friesland
geblieben, ist doch nett da...
(chm)
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