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plattenkritik

mystery jets : twenty one
bereits erschienen, (rough trade/rough trade)

sie sind sicher eine der unorthodoxesten bands dieser tage aus uk: verwegene haartollen, zickige tänzerinnen und exaltierte gestik im geiste der frühen achtziger prägen das video zu "two doors down". doch das vielseitige popoutfit aus london kann auch anders. die "mystery jets" wuchsen personell langsam aber stetig. gegründet wurde die band von blaine harrison und seinem vater henry! blaine heuerte schulfreunde an, kai fish am bass und keyboarderin tamara. beim ersten lineup spielte noch blaines vater den bass, der sich inzwischen aber nur noch im studio nützlich macht. blaine tauschte das schlagzeug gegen die keyboards, bis via internet ein neuer drummer gefunden war, übernahm ein drum-computer den job. (feste bandmitglieder derzeit sind: blaine harrison, gesang & keyboard, william rees, gesang & gitarre, kai fish, bass und kapil trivedi, schlagzeug). die erste nach dem heimatlichen londoner viertel benannte ep "eel pie island" wurde 2004 aufgenommen als ein sammelsurium aus demos, frühen werken der familie harrison und musikalischer stilsuche. 2005 erhielten die "mystery jets" ihren ersten plattenvertrag bei 679 recordings. sie spielten zahlreiche gigs in london und umgebung, tourten mit den "arctic monkeys" um die welt. im märz 2006 erschien das debütalbum "making dens": ein höchst psychedelisches und rockiges werk. kurz darauf folgte eine tour sowie auftritte bei "top of the pops" und nme shockwave. mit "the boy who ran away" schossen sie 2006 in die charts. 2007 und nun 2008 erblickten weitere platten das licht der welt. für die aktuelle scheibe "twenty one" haben sich die jungs mächtig zeit gelassen. jeder tag davon hat sich gelohnt. die "mystery jets" überraschen mit insgesamt elf wahrhaftigen song-perlen, eine hörbarer und tanzbarer als die andere. sie präsentieren sich immer noch schillernd und bunt, mit deutlichem 80s elektro-bezug. "twenty one" beinhaltet einige glanzvolle pop-momente ("two doors down", "half in love with elizabeth"), die eindeutig belegen, dass die band ihr konzept weiterverfolgen kann, ohne zu langweilen. zudem haben die "jets" in london einiges auf die beine gestellt: sie sind berüchtigt für ihre "eel pie"-partys, bei denen sie so viele bands wie möglich über die bühne scheuchen und 600 gäste keine seltenheit sind.

(katharina hübner)