plattenkritik
niels
frevert : seltsam öffne dich 'tiefkühltruhe'
mit der billigen refrainzeile 'langer gang, ich gehe den langen
gang entlang' ist ein gutes stück, das muss man dir ja lassen,
lieber frevert. ach ja, einwegfeuerzeuge an und feststellen, dass
eine ewigkeit wie eine einwegfeuerzeugstichflamme scheint. schwengt
die flamme zum melodischen, melancholischen gedudel des niels frevert,
hübsche gitarrenmusik für den feierabend, nicht aufdringlich,
nicht unsichtbar. die nationalgalerie von anfang der 90er in allen
ehren, aber dies hier zeigt doch, dass sich niels frevert weiterentwickelt
hat, den zahn der zeit getroffen hat und in tapete ein würdiges
label gefunden hat, davon mal abgesehen, dass sich bei tapete sowieso
alles mehr oder weniger gleich anhört - aber gleich schön.
niels frevert hat auf 'seltsam öffne mich' (interessanter titel,
leider ohne erkennbaren sinn) ein schönes potpourri an liedern
zusammengestellt und beweist einmal mehr sein songwritingtalent.
ich sage songwritingtalent, seine texte sind leider nicht immer
aus talentierter feder. 'und du fragst dich über und über
wieviel brücken musst du gehn
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