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plattenkritik

nik freitas : sun down
bereits erschienen, (affairs of the heart/indigo)

manche platten erscheinen gleich im ersten moment sympathisch und diese ist eine davon. herr freitas hat bereits 3 alben veröffentlicht, die unbemerkt an mir vorbeigegangen waren und so führte mich der erste pfad der recherche auf seine myspace-seite - jaja musikjournalismus 2.0! aber was früher albumcover unbekannter bands waren, sind heute ihre internetseiten.
die von nik freitas ist hübsch gestaltet, er hat interessante topfreunde wie die unglaublichen "grandaddy", conor oberst und maria taylor und einen sehr herzigen und amüsant zu lesenden lebenslauf, den ihm sein nachbar von gegenüber geschrieben hat.
darin erfährt man unter anderem, dass er mit all seinen musikalischen topfreunden bereits getourt hat und so nicht zu der art band gehört, die sich mit amy, pete und ähnlichen chargen die freundesliste vercoolern wollen. sympathiepunkt nummer 1.
aktuell ist er als teil der "mystic valley band" mit conor oberst unterwegs auf deutschen bühnen. das klingt doch viel versprechend, denn für den job haben sich bestimmt ein paar musiker beworben.
davor ging er einer tätigkeit als photograph für das nein das skatermagazin "thrasher" nach, um seine brötchen und sein kleines tonstudio zu verdienen.
und eben dort entstand "sun down", die platte mit dem gleichnamigen opener, der gleich die musikalischen einflüsse offenbart.
nik freitas ist der bessere jack johnston, nein der viel bessere jack johnston oder vielleicht der amerikanische badly drawn boy ohne mütze. die ruhigen, von gitarre und piano getragenen songs sind inspiriert von dem pop der sechziger jahre und na klar: von den "beatles" oder den "kinks".
das ist zwar ein heutzutage eher unhipper einfluss, aber trotzdem oder gerade deswegen höre ich gerne hin. ob beim frühstücken oder auf der bahnfahrt: das album bleibt spannend und schön. es ist einfach sympathische musik.
musik, die nicht die welt verändern wird, aber den hörer mit einem lächeln entlässt.

anspieltipps: "comes to me", "what you become"

(daniel algermissen)