plattenkritik
nina kinert : pets & friends her
mit den süßen schwedinnen: nina kinert ist eine dieser
musikerinnen, die allem klischee zum trotz nicht nur gut aussehen,
sondern auch wunderbare und vielschichtige songs schreiben können.
die 25jährige stockholmerin hat mit ‘pets & friends’
gerade ihr drittes album veröffentlicht, bereits das zweite
auf dem eigenen label ‘another.records’, welches sie
zusammen mit lebenspartner love olzon betreibt. beeindruckend ist
die vielseitigkeit des albums, auf dem sich traditioneller folksong,
streicher-verzierte ballade und mit hypnotischem beat unterlegter
elektro-pop abwechseln. über allem steht kinerts traumgleiche
stimme, deren emotionaler und melancholischer charakter stark an
cat power erinnert. die vielleicht grösste stärke des
albums ist jedoch der gelungene spagat zwischen eingängigkeit
und anspruch. kein song wirkt banal oder für den massengeschmack
kalkuliert, und doch wird das album bereits beim ersten durchhören
zum ohrwurm. dabei karikiert kinert in ihren texten gekonnt ihr
männerphantasien beflügelndes image der hübschen
und kreativen traumfrau: "i shot my man yesterday I did it
good… / i shot his kid yesterday I killed it too… /
who’s next in line to make me feel fine?” diese junge
schwedin scheint ganz genau zu wissen, was sie will. wer kann ihr
da noch widerstehen?
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