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plattenkritik

the notwist - the devil, you + me
bereits erschienen (city slang)

oh ha, die 'heilige kuh' the notwist, die mittlerweile einzige aktuelle deutsche band ist, die auch in uk angesehen ist, hat sich nach endlosen sechs jahren aus dem studio bequemt und ein neues album veröffentlicht.
was letzten sommer auf dem melt! noch so schön rocken tat, scheint wieder eingestampft worden zu sein, denn von 'rock' ist hier nicht mehr viel geblieben. überraschung? nö, der sound ist eine logische folgerung aus dem 'neon golden'-album und - man verzeihe mir diese anmerkung -
'kid a' von radiohead lässt hier und da ganz kräftig grüßen!
da fragt man sich doch echt nach so wenig weiterentwicklung, was die herren die letzten jahre im studio denn getrieben haben. das ganze schien ja schon fast dimensionen eines kevin shields anzunehmen.
beim ersten durchhören war ich als alter verehrer dieser band leicht enttäuscht, besonders eben, wenn man die live-performance der neuen songs vom melt! 07 mit den nun vorliegenden albumversionen vergleicht. doch obacht: nach mehrmaligem hören habe ich die symphonie ihres elektro-indiepops dann doch irgendwie verstanden. fazit: diese scheibe will in einem stück gehört und genossen werden und dient nicht der hintergrundberieselung! eingängige popsongs werden nicht gesucht, vielmehr die großen momente im song, die gesunden pathos mit emotionalen harmonien verbinden. und das macht diese album dann eben doch so besonders und einzigartig.
oder hatte irgend jemand wirklich die großen indiepophits für die indiedisse und 'neon-ray-ban-indiekids' erwartet?
wohl kaum und das ist auch gut so. letztlich ist 'the devil you + me' nicht ihr bestes album, aber im vergleich zu dem derzeitigen rest ist ihr neues werk immer noch großes tennis! respekt.
(benny ruess)