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plattenkritik

now it’s overhead : dark light daybreak
bereits erschienen, (saddle creek / indigo)

nachdem die band aus athens sich mit ihrem zweitwerk "fall back open" aufmerksamkeit und anerkennung erspielen konnte, gehen sie mit "dark light daybreak" den melancholischen shoegaze-weg des vorgängers weiter entlang von gitarrenprotagonismus und backroundgesangssphäre. auch auf album nummer drei erheben sich drei überhits aus dem meer an harmonien, die so vorhersehbar wie ergreifend sind. die weitläufigkeit der "hall of sound" wird expandiert und das lässt unweigerlich technisch an my bloody valentine und spiritualized erinnern. die stimmung der aufnahmen lehnt sich bei now it’s overhead aber eher an die 80er jahre produktionen von cure und depeche mode an und wendet so das gesicht vom shoegaze eher richtung pop ab. frontmann andy lemaster macht mit einer charakterstarken, ehrlich tonierten stimme und beschwörerischem gesang, der teils den balladen der weakerthans ähnelt, einen grossteil des eigentümlichen geschmacks aus, den saddle creek fans zu schätzen wissen müssten. ein stück bright eyesques singer/songwritertum findet sich ebenso wie ein artikuliert gerockter dreiviertel takt, aber am beeindruckensten versteht sich die band auf die kleinen momente innerhalb großer gesten. da klingt plötzlich ein pedal steel auf "let the sirens rest" wie ein mechanischer spielzeugvogel oder reduziert sich der beat von "meaning to say" auf die frequenz eines herzschlages.
(ww)