plattenkritik
obi
- diceman lopez nein,
mit der baumarktkette hat diese band nichts am hut. wie hätte
das britische quartett auch ahnen sollen, dass man hierzulande mit
den drei buchstaben etwas anderes als musik verbindet. der albumtitel
hat wohl auch nichts mit der jennifer zu tun. denn obi bieten weder
ein gemischtes und praktisches (musik-) sortiment für haus
und garten, noch klingen sie nach billigster charts-popmusik. die
jungen herren spielen handgemachte, teils beschwingte ('fairground',
'creatures'), teils sanfte und verträumte ('sleep
well dear friend', 'incredible jack') melodiöse popmusik mit
einem hauch country. die stimme von damian katkhuda ist einfühlsam
und beruhigend. obwohl das songwriting vielen verschiedenen instrumenten
platz bietet, wirken die stücke nicht überladen. im gegenteil,
die streicher, trompeten, xylophone, die mandoline, das banjo und
vor allem das klavier passen perfekt hinein. die ersten sechs songs
des albums vermochten mich gleich zu überzeugen und mitzureißen.
doch danach verliert das album leider an kraft. teilweise sind die
stücke einfach zuuu langsam und eintönig ('little things',
'time alone will tell'). 'diceman lopez' ist ein harmonisches pop-album
und in obi schlummert sicherlich kreatives potenzial, dieses album
kann mich als gesamtwerk aber - ehrlich gesagt - noch nicht so richtig
vom hocker hauen.
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