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plattenkritik

paul weller : as is now
bereits erschienen (solid bond/v2)

normalerweise sollte man auf die lobhudeleien der platteninfos nicht all zuviel geben. aber in diesem fall hat es tatsächlich recht: das neue und erste "richtige" studioalbum des altmeisters seit drei jahren schließt tatsächlich an seine glanzleistungen der 90er jahre an! beinahe alle songs hätten auch auf "stanley road" oder "heavy soul" erscheinen können. wer diese beiden alben liebt, braucht an dieser stelle nicht weiter zu lesen, sondern marschiert einfach in den nächsten laden und kauft sich "as is now".
nicht dass herr weller sich nicht weiterentwickeln würde. es gibt durchaus einige neuerungen. aber er hat seine eigene klasse wieder erreicht. mit der single "from the floorboards up" ist ihm ein jamsong wie aus den 70ern gelungen. wunderbarer gitarrenpop, der schön druckvoll daherkommt und zum tanzen anregt wie "blink and you´ll miss it" und "come on/let´s go" wechselt sich mit melancholischem ab. "paper smile" erinnert ein wenig an oasis, akustische stücke wie "the start of forever" sorgen für abwechslung. ja, abwechslungsreich ist "as is now" geworden. aber immer noch hält diese unnachahmliche mischung von gitarrenpop mit einem hauch soul das alles so wunderbar zusammen.
leider gibt es einen totalausfall mit "here´s the good news", einem song, der wie ein missglücktes "octopusy´s garden" wirkt. aber bei 14 songs macht das nichts! ach und die bläser hätt ich fast vergessen: die gibt es in einigen songs. aber nicht so cool als begleitung, sondern in form von doofen soli wie bei "roll along summer". das ist unnötig und erinnert an sting. also bitte, herr weller: in zukunft wieder weglassen! ihre platten waren bislang auch ohne gut! und der funkausflug "bring back the funk" ist entschieden zu lang. aber auch das ist zu verschmerzen.
ich will die platte nun auch nicht schlecht dastehen lassen; denn sie ist famos! aber es soll niemand sagen, ich hätte auf diese kleinigkeiten nicht hingewiesen.
(vk)