phantom
buffalo : shishimumu
bereits erschienen (sanctuary/rough trade)
amerika
zeigt klasse. jetzt schlägt das in bestimmten milieus ärgst
verhasste land zurück und schickt phantom buffalo als sympathieträger.
dieses werk namens shishimumu hat mehr facetten als insektenaugen
und verbreitet mehr freude als ronald mcdonald. es ist ein gesamtwerk
und beginnt seicht in feinster belle&sebastian-manier, fährt
weiter in sphärischen wolken, bricht dann aus in schräges
rocktum und es schwingt und ist in ganzer linie sympathisch und
neu. abgesehen davon, dass phantom buffalo ihre instrumente nicht
mit der metallicanischen virtuosität beherrschen, sondern eher
auf schülerbandniveau spielen und ihr talent nicht darin besteht,
den takt zu halten oder die gitarre zu stimmen, ist diese band auf
ihrem debut dermassen kreativ und mit spass an der sache, dass man
ihnen ihre triviale spielweise verzeiht, sogar sympathisch findet.
und somit muss diese band in die ohren der welt, sie haben beste
chancen, gross band zu werden. dieses gespür für den moment,
sowohl auch für den gesamtfokus, das gespür für die
perfekte melodie, für die dynamik, alles ist auf phantom buffalos
seite. man hört geradezu den tritt auf die mine, wenn mal wieder
die gitarre flangert und der gesang schief liegt. man braucht so
etwas, solch eine leichtigkeit, solch uneingeschränkte musiziergier.
besonders achtgeben sollte man auf "domestic pet growing seeds",
sehr sehr swinging pop mit kazoosolo!!! wer traut sich sowas heute
noch? "catfish" ist ein weiterer von
vielen überraschungsmomenten, sehr schöne rhytmusarbeit
und schöner krach mit dem so entspannten gesang, der in erster
linie an stuart murdoch erinnert.
phantom buffalo verstehen sich selbst als gesamtkunstwerk, was man
eindrucksvoll auf der sehr hübschen internetseite (www.phantombuffalo.com)
sehen kann. mich überrascht es jedenfalls
positiv, dass so etwas wie shishimumu aus den usa stammt. vielleicht
trägt es sogar zum weltfrieden bei, wer weiss...
(chm)
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