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plattenkritik

phantom/ghost - to damascus
vö 13.10. (lado / mute)

letzte nacht schlief ich einen tiefen schlaf und als ich erwachte, weil ich glaubte etwas festhalten zu müssen, da war es verschwunden. nur der wind bewegte die gardine am fenster und bevor ich wieder entschlief, war es mir, als leuchteten zwischen den wellen aus stoff zwei magische buchstaben: p und g.
thies mynther/dirk von lotzow (keyboardsoundrangierer bei stella und superpunk und einer der häupter des dreiköpfigen titans tocotronic), wer ist das phantom, wer der geist? beide sind sie herrscher über ein dunkles königreich, von dem nichts greifbar ist und nur zeichen bleiben, wie flohbisse auf der haut, die ein muster ergeben. 'to damascus' birgt klänge, die eine nächtliche erscheinung begleiten könnten. ein schwerer traum, aber kein schlechter, unter elegischem gesang und elektronischer musik, getragen von streichern und flöten. wechselnde beats weben verschiedene muster, ohne den faden zu verlieren. so werden aus sphärischen klangteppichen rhytmische tonperlenschnüre, ohne dem so ordinär gewordenen 80s-elekro-stil zu verfallen (nur ansatzweise in stück 6 und 8). lieblingsohrwurm für alle, die das letzte tocotronic album und auch hamburger kollege turner mögen, ist die erste singleauskopplung 'nothing is written'. erwähnt seien auch noch das cineastische 'st. lawrence' und 'my secret europe', welches erlend oye gefallen dürfte. ein traumhafes geschenk für das lado label zum 15. geburtstag und eine geschenkter traum fürs publikum am 6. november live im click.
(ww)