pink
turns blue : phoenix
bereits erschienen (orden / alive)
gute
zehn jahre ist es her, dass deutschlands beste wave band ihr letztes
reguläre album unters volk brachte. bis dahin hatten sie sechs
alben veröffentlicht, wovon die ersten vier eigentlich legendenstatus
genießen müssten. aus irgendeinem grund kam es leider
nie dazu (die letzten zwei alben waren ein schwacher versuch, eine
shoegazer band zu werden
). angefangen als schöner wave
pop entwickelten pink turns blue ab ihrem zweiten album unter der
produktion von laibachs(!) janez krizaj eine ganz eigene verschrobene
art von pop. mic jogwer - songschreiber, gitarrist und sänger
der band - verstand es perfekt, seine relativ tiefe und angenehme
stimme mit einem eigenwilligen songwriting und merkwürdigen
sounds zu verbinden. es entstanden hits wie 'your master is calling',
'walking on both sides', 'seven years' und natürlich ihr klassiker
'michelle'.
die bandmitglieder verbrachten die letzten jahre mit kunst, als
toningenieur, videoproduzent, als webdesigner usw. aus einer laune
heraus kam schließlich im letzten jahr die reunion in beinahe
der urbesetzung. wiederum unter janez krizaj´s produktion
entstand das neue album 'phoenix'.
zugegeben: der titel ist doch etwas klischeemäßig. von
wegen phoenix aus der asche und so. dennoch ist das album gut geworden.
einzig das programierte(?) schlagzeug wirkt billig nervend. wenn
man eine drummaschine nimmt, soll sie auch danach klingen - sonst
nimmt man ein echtes schlagzeug, bitteschön! es ist beinahe
tragisch wie dieser drumsound das album zersägt. das mag übertrieben
wirken, aber hört´s euch an!
um nicht missverstanden zu werden: das album ist trotzdem recht
gut und enthält mit 'good times' und ganz besonders mit 'now´s
the time' echte floorfiller! es reiht sich an die ersten vier alben
an und macht die etwas unglücklichen shoegazing ausflüge
vergessen. für die, die die band noch von früher kennen:
'phoenix' klingt wie das erste album 'if two worlds kiss' in modern.
hörenswert in jedem fall, kann das album aber leider wegen
einiger ärgerlicher kleinigkeiten (doofe frauenstimme, metalbrett
im hintergrund und der drumsound) nicht an frühere größe
heranreichen. mein vorschlag: neu aufnehmen, klischees vergessen
und die wirklich guten songs sich so entfalten lassen!
was herr jogwer & co sich dabei gedacht haben, wird es bald
an dieser stelle in form eines interviews zu erfahren geben. am
28.04. spielen pink turns blue im kir. mit echtem schlagzeug! also
hingehen, schließlich sind pink turns blue seit jeher ein
besonderes live schmankerl.
(volker kindt)
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