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plattenkritik

pit er pat : high time
beide bereits erschienen, (thrill jockey/rough trade)

chicago – home of the brave. "pit er pat" erscheinen mit einer neuen platte auf "thrill jockey", ihrem stammlabel. und was "pit er pat" inzwischen zu bieten hat, lässt sich direkt beim ersten hörgang angenehmer an als auf den vorgängern. hatten diese doch wesentlich stärkere kanten und luden zum erkämpfen des materials ein, so ist dies einer geradezu sphärischen spiritualität gewichen. es werden bekannte elemente, verschrobenes indie, mit reggae und dub ähnlichen rythmen und einer schieren unmenge an "exotischen" instrumenten gemischt. das ganze dann über dunkle im hintergrund stehende klangteppiche und geräuschkulissen gelegt. der etwas in sich gekehrte gesang der sängerin fay davis-jeffers rundet, wie ich finde, diese eigenheit ab. es entsteht daraus eine ambivalenz von sphärischer offenheit und introvertierter abgeschlossenheit. und in diesem spannungsfeld breitet sich die güte der platte aus. die deutliche experimentierfreude verschwindet hinter einem schleier aus trance und vergessenheit.
wenn ihr mich fragt, sind vergleiche zu bands wie "deerhoof" und "stereolab" zwangsläufig. genau zwischen diesen welten (sind die unterchiede wirklich so groß) bewegen sich "pit er pat" inzwischen. waren sie früher "deerhoof" in sachen kantigkeit ähnlich, so ist inzwischen eine "stereolab"-hafte leichtigkeit in die musik gekommen. und man kann sich getrost die frage stellen, ob "pit er pat" diese einst beerben werden. denn genau wie "stereolab" gehen sie den weg von kantiger eigenart hin zu einem offeneren sound. hoffentlich geht ihnen aber nicht die lust am experiment verloren. sie steht ihnen gut, den "thrill jockey" bands aus der windy city.

(andré-florian kobus)