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plattenkritik

polaroid liquide : polaroid liquide
bereits erschienen (tumbleweed/broekn silence)

polaroid liquide veröffentlichen ihr erstes album bei tumble weed records. das ist wohl eine gute wahl bei einem auf den ersten blick schwierigen album. der opener quiet for the start hält nicht ganz, was er verspricht. einzelne raue töne werden langsam zu einer melodie zusammengesetzt. langsam formiert sich die musik, um dann schnell in eine art post- punk auszubrechen und ebenso schnell zu den einzelnen tönen zurückzufinden. gerade die gestaltung, das abtasten der musikalischen ebenen, das suchen nach einer melodie, einer formation, erinnert an frühe werke von kante. das album findet schnell seinen eigenen rhythmus zwischen kargen popwelten und einer art slow punk. die anleihen an das vorbild velvet underground sind dabei unüberhörbar. der gesang erreicht den hörer als ein dumpfes echo eines verlorengegangenen schreis. das manchmal holprig wirkende englisch und der ab und an zur attitüde verkommene gesang (dies ist bei kleineren deutschen bands ja kein einzelfall) werfen schatten. aber die musik dominiert diese schwächen stets. als großstadtmusik handelt das label/ vertrieb übrigens die band. auf dem zentralen bandfoto im booklet sind die vier berliner am hamburger hafen abgebildet. da überwiegt dann die sympathie gegenüber der attitüde: ein mehr als versöhnlicher abschluss eines verheißungsvollen beginns.

wer bei polaroid liquide auf den geschmackt kommt, sollte die band tripophon kennenlernen. die gibts beim schinderwies label.

(jf)