the
polyphonic spree : together we´re heavy
vö: 1.11. (good records/absolute m/edel)
anfang
letzten jahres regnete es ja beinahe überall hysterische jubelausbrüche,
wenn man den namen der damals weißgewandeten megaband von
29 personen erwähnte, um die sich ein mythos unglaublicher
live-auftritte inkl. schlägereien bezüglich der erbeutung
einer robe des (haupt-) sängers tim delaughter rankte. nun
zieht die menschenkarawane gesundgeschrumpft auf 21 mitglieder wieder
durch die wüsten dieser welt, um nichts zu bringen als hoffnung.
barfuss sind sie unterwegs in roben, deren uni-weiss von leuchtenden
farben abgelöst wurde. besser so, denn mit dem sekten-outfit
ließ sich befremdliches verbinden. jetzt sehen the polyphonic
spree eher nach harmlosen hippies aus, die sich im jahrzehnt geirrt
haben.
"the polyphonic spree is less a band than a happening, in
the 1960s sense of the word” war da mal irgendwo zu lesen.
ein psychodelischer chor der guten laune und auch wenn die beach
boys keine hippies waren, so ist ihr einfluss doch deutlich zu hören.
polyphon nah liegen auch die flaming lips und mercury rev - nicht
zuletzt durch den zerbrechlichen leadgesang delaughter’s -
und die sonnigen shins aus kalifornien. trotz dieses geballten amerikanismus
klingen melodien und produktion auf "together we´re
heavy" verdächtig nach dem pop britischer tradition.
reich verzierte songs mit hang zum orchestralen. vielleicht hat
ja muse-produzent costey sein jota dazu beigetragen.
polyphonic spree sind immer noch ein großes spektakel. genauer:
es ist noch größer geworden! "together we´re
heavy" wirkt tatsächlich wie eine ausgereifte version
des letzten albums "the beginning stages of...". es
ist viel abwechslungsreicher, die melodien schöner und die
strukturen ausgefeilter. ganz offensichtlich hat man hier die "beginning
stages" hinter sich gelassen und auch das ewig lange sprachsamplegestückel,
dass am ende des letzten albums noch nervte, gibt es hier nicht
mehr. also musik und gute laune garantiert bis zur letzten minute.
(vk+ww)
|
|