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plattenkritik

pop levi : never never love
bereits erschienen, (ninja tune/rough trade)

pop levi, der olle exzentriker, ist mit seinem zweiten soloalbum und seiner vision von retrorock zurück. der mitbegründer der großartigen post(kraut)rock band "super numeri" und zwischenzeitliche bassist von "ladytron" erorberte mit der ersten solo platte "the return to form black magick party" mein herz im sturm. auf ihr entwickelte er einen äußerst frischen rocksound im retrogewand. während andere englische bands eher die frühen achtziger als referenz abgrasen, ging pop levi noch einen schritt zurück und bediente sich bei den siebzigern. nicht mit pomp und bombasmus wie es "wolfmother" versuchen, sondern stets schrullig und sklavischer am alten klang orientiert. bei aller referenz entwickelte er aber eigensändige und -willige songstrukturen.
diesen weg geht er nun erneut. allerdings legt er seinen sound breiter und auch durchaus poppiger an. zum gewohnten muskalischen gerüst gesellen sich starke einflüsse aus der popmusik der siebziger und achtziger. so musste ich erstmal schlucken und tief durchatmen als ich den song "mai's space" hörte. entweder lotet herr levi alles aus, was ihm zu verfügung steht oder er ist glühender verehrer von "abba" und "boney m.". vielleicht wächst das mit der zeit oder es liegt auf diesem album der bekannte fluch des zweitwerks.
so oder so: die kanten des ersten albums wurden leider etwas zu glatt gebügelt. das hat zweierlei auswirkungen. zum einen einen ist die platte nicht der große wurf, wie es der erstling war. zum anderen ist die platte vielseitger und lässt für die zukunft hoffen. gespannt bin ich allemal.

(andré-florian kobus)